Fotografie hat es in sich
Wunsch und Wirklichkeit kollidieren mitunter. Wer sichtbar werden will, begibt sich auf einen Präsentierteller bzw. vor die optische Linse. Je näher umso kritischer. Da zeigt man sich bedacht, etwas bedeckt, scheut eher grelles Rampenlicht. Und das gilt für den Fotografen wie für sonstige Lebewesen. Das scheue Reh flüchtet, bevor du es entdeckst. Die Zebramücke sticht dich, bevor du sie im Sucher erfasst. Menschen sagen „Cheese“ und meinen es oft auch so. Es kommt sehr auf den Moment und das Umfeld an.
Meine Porträtversuche führten zu der Einsicht: Ich bin kein Porträt- oder Hochzeitsfotograf. Dafür braucht es wohl einer besonderen Begabung. Und ich bin kein gelernter Fototograf. Dafür bot sich im Leben kaum Spielraum. Auch habe ich nie einen Fotowettbewerb gewonnen. Wozu?
Ich bin ein Streuner. Gern gehe ich durch unsere Städtelandschaften, lasse mich schon mal fragen: „Suchen Sie was Bestimmtes? Kann ich helfen?“ Ja, vielleicht. Mit einem Model Release?
Das Typische einer Stadt zu erfassen, über Unaufälliges beinahe zu stolpern - ich find‘s spannend. Und noch spannender find ich, wenn ich mit solcher Suche beauftragt werde.